Studienauftrag «Generation Wohnen» Frauenfeld
Studienauftrag «Generation Wohnen» Frauenfeld
Siegerteam
MÜLLER MANTEL ARCHITEKTEN AG / STEFANIE SCHERRER ARCHITEKTUR, ZÜRICH
ANDREAS GESER LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, ZÜRICH
ALEX WILLENER, SOZIOLOGIE, LUZERN
Auf Basis einer privaten Initiative plant die HGW Heimstätten-Genossenschaft in Frauenfeld eine Siedlung, welche 80 – 100 Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen sowie ein Angebot an gemeinschaftlich nutzbaren Flächen beinhalten soll. Nach einem partizipativen Prozess wurde ein Studienauftrag mit acht Teams in Gang gesetzt. Mit dem Studienauftrag soll eine ortsbaulich, sozialräumlich und architektonisch ansprechende Überbauung realisiert werden, welche insbesondere preisgünstiges Wohnen ermöglicht. Die Gemeinschaft soll gefördert sowie die Nachbarschaft gelebt und gepflegt werden.
In der neuen Siedlung soll Wohnen für alle Generationen und verschiedene Lebensstile möglich sein. Sie soll preisgünstigen und trotzdem qualitativ hochstehenden Wohnraum bieten für Jung und Alt, Singles, Paare, Wohngemeinschaften, kleine und grosse Familien. Nebst dem Wohnangebot soll in gemeinschaftlich genutzten Räumen und Flächen im Innen- und Aussenbereich das genossenschaftliche Zusammenleben stattfinden können. Die Überbauung soll zudem nicht als „Insel“ ausgebildet werden, sondern sich ins bestehende Quartier integrieren und einladend wirken.
Das Siegerprojekt geht davon aus, dass soziale Dichte den Gemeinschaftsgedanken in einer Wohnsiedlung fördert. Das Projekt beabsichtigt durch bauliche Dichte im Innern der Parzelle das ‘sich über den Weg laufen’ zu ermöglichen. Es werden unterschiedlich grosse Aussenräume mit verschiedenen Charakteren angeboten, die das individuelle Aneignen durch die Bewohnenden fördern, damit sie nicht zu anonymen Zwischenräumen werden.
Das Projekt schlägt eine Umkehrung des Siedlungsgedankens vor. Vorgärten sind zum Quartier orientiert, die mittig angeordnete Enfilade von Plätzen und Gassen als Idee der Genossenschaftsbildung wird zum Ort des nachbarschaftlichen Zusammentreffens. Der eigenständige und identitätsstiftende Siedlungscharakter verbindet sich über die aussenliegenden Grünräume und seine Durchlässigkeit mit dem Quartier ohne fremd oder als Insel zu wirken.